Samstag, 13. September 2014

Der erste Monat

Hej zusammen,
jetzt bin ich schon länger als einen Monat hier in Dänemark und es ist schon einiges passiert. Hier möchte ich euch über meine ersten Erlebnisse und Erfahrungen berichten und auch weiterhin versuchen euch auf dem Laufenden zu halten.



Arrival Camp

Nachdem ich am Freitag den 8.8. mit acht weiteren Austauschschülern in Kopenhagen gelandet bin, sind wir mit Bussen weiter auf die Fünen zu unserem 1. AFS Camp gefahren. Insgesamt waren wir über 200 AFS Austauschschüler aus der ganzen Welt. Es war total spannend und interessant sich mit den Schülern aus anderen Ländern zu unterhalten und die Kulturunterschiede zu erleben. Während dem Wochenende erfuhren wir von den freiwilligen AFS Mitarbeitern mehr über die Dänische Kultur, aßen unser erstes Smørbrød, tanzten einen typischen Tanz, lernten unsere ersten Dänischen Wörter und Sätze, und hatte einfach Spaß! Am Sonntag fuhren wir dann mit dem Zug zu unseren Gastfamilien.


Gastfamilie

Meine Gasteltern, zwei meiner vier Gastschwestern und ich leben zusammen in einem Haus in Bøstrup. Das ist ein kleiner Ort mitten auf dem Land in der Nähe vom Limfjord. Zur Familie gehört außerdem Freja- eine alte Lapradorhündin. Wir haben einen großen Garten mit vielen Apfelbäumen und allen erdenklichen Gemüsesorten. Ich fühle mich richtig wohl in meiner Gastfamilie, sodass ich mich hier schon richtig eingelebt habe. Ich kann mit ihnen über alles reden und sie versuchen mir so gut es geht zu helfen und mir so schnell wie möglich Dänisch beizubringen.


Sprache

Ich würde sagen, dass es als Deutscher nicht allzu schwer sein sollte Dänisch zu lernen. Da es viele ähnliche Wörter gibt ist vor Allem das schriftliche  relativ gut zu verstehen. Dafür ist die Aussprache umso schwerer, da leider nichts so ausgesprochen wird wie es geschrieben  wird. Ich fange an immer mehr zu verstehen und auch den ein oder anderen Satz zu sagen. Ich glaube, dass es sich für die Dänen richtig lustig anhört, wenn ich versuche zu sprechen, da ich manche Laute einfach nicht aussprechen kann. Ich denke, dass das völlig normal ist, wir drüber lachen sollten und es einfach ein Lernprozess ist, der seine Zeit braucht.


Schule

Meine Schule ist ca. 25 Minuten von Bøstrup entfernt, sodass ich jeden Morgen mit meiner Gastschwester, die in meine Parallelklasse geht, mit dem Bus fahren muss. Ich gehe hier in die 9. Klasse einer Folkeskole, da auf dem Gymnasium, auf das ich eigentlich gehen sollte, kein Platz mehr war. Das Schulsystem in Dänemark ist ganz anders als in Deutschland. Bis zur 9. Klasse gehen alle Zusammen auf die Folkeskole. Danach kann man entweder sofort aufs Gymnasium, die Handelsschule oder die Technikschule oder man geht für ein Jahr auf die Efterskole. Das ist so etwas wie ein Internat. Es herrscht ein viel entspannteres Lernklima als in Deutschland. Das liegt vor Allem daran, dass generell alle mit dem Vornamen angesprochen werden und somit eine freundschaftlichere Beziehung zwischen Lehrern und Schülern entsteht. Zudem wird durch verschiedene Lernmethoden der Unterricht aufgelockert. Es wir viel mit dem Laptop und mit Essays gearbeitet. Außerdem liest jeder  die ersten 20 min vom Tag in seinem eigenen Buch. Der Nachteil dieses entspannten Lernens ist allerdings, dass Schüler in der 9. Klasse in vielen Fächern das Niveau einer 7. oder 8. Klasse in Deutschland haben. Ich versuche so weit es geht am Unterricht teilzuhemen. Das klappt vor Allem in Deutsch, Englisch, Mathe und Sport gut. ;) In den anderen Fächern versuche ich einfach so viel wie möglich zu verstehen und mitzunehmen. Das klappt leider nicht immer so gut, sodass ich manchmal im Unterricht sitze, einfach nichts mache und versuchen muss nicht einzuschlafen.


Freizeit

Obwohl ich das Volleyball total vermisse, habe ich mich dazu entschieden hier Handball zu spielen. Einfach aus dem Grund, da hier jeder Jugendliche entweder Handball oder Fußball spielt und auch meine ganze Gastfamilie in den Handballclub involviert ist. Das Training findet zweimal in der Woche statt und am Wochenende haben wir dann immer ein Spiel. Neben dem Handball gehe ich einmal in der Woche segeln, manchmal mit meiner größeren Gastschwester zum Fußball und regelmäßig joggen.


Essen und Kultur/Dänen

In Dänemark gehören Kartoffeln mit zum Hauptnahrungsmittel, da wir hier auf dem Land leben und es somit viele Anbaumöglichkeiten dafür gibt. Außerdem wird viel Milch getrunken. Mittags isst man meistens ein für Dänemark typisches Smørbrød. Die Basis ist dabei das Rødbrød (dunkles Vollkornbrot). Als Belag gibt es dann viele verschiedene Varianten mit Fisch oder Fleisch. Und nicht zu vergessen ist die Remoulade oder Mayonnaise als Topping.
Die Dänen sind ein eher bescheidenes und zurückhaltendes Volk. Umso wichtiger ist es, dass man auf die Menschen zu geht und versucht mit ihnen zu sprechen. Wenn man dann aber einen Dänen etwas näher kennt, sind sie total nett, lustig und liebenswert.

Nach ein paar normalen Anfangsschwierigkeiten geht es mir hier immer besser und ich fühle mich richtig wohl! :)

Jeg håber I alle har det godt,
Nele :)

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