Sonntag, 26. April 2015

Nur noch 2 Monate...

Hej zusammen,
nach langer Zeit hört man auch mal wieder was von mir. Hier sind ein paar Eindrücke, von dem, was ich in der letzten Zeit so erlebt habe.
 
"Efterskole"
Vor ein paar Wochen hatten viele Austauschschüler, unter Anderem ich, die Möglichkeit eine Woche auf einer Efterskole zu verbringen.  
Eine Efterskole ist eine Art Internat auf dem die Jugendliche aber meistens nur 1-2 Jahre in der 9. und/oder 10. Klasse verbringen. Es gibt verschiedene Arten von Efterskolen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Wie zum Beispiel Sportefterskolen, Musikefterskolen, christliche Efterskolen… Das heißt natürlich nicht, dass man z.B. auf einer Sportefterskole nur Sport macht. Man kann auch kreative oder musikalische Fächer wählen. Vor Allem in der 10. Klasse hat man nur relativ wenige „normale“ Schulstunden, wie Mathe, Dänisch, Geschichte, Englisch, Deutsch... Der Schultag besteht damit aus vielen Wahlfächern, die eben von Efterskole zu Efterskole verschieden sind.
In einem Efterskolejahr steht vor Allem das Soziale im Vordergrund. Die Meisten Efterskolen haben eine richtig gute Gemeinschaft und einen guten Zusammenhalt. Das konnte man auf der Nøvlingskov Efterskole, die ich besucht habe, richtig gut sehen. Diese Efterskole war mit rund 90 Schülern eine der kleineren Efterskolen. Ich hatte das Gefühl das sich alle echt gute verstanden haben und keiner außen vor war. Diese Schulform ist etwas typisch Dänisches, was es in keinem anderen Land in dieser Art gibt. Solche Schulen sollte es auch in Deutschland geben!!! Es war ein einmaliges Erlebnis und ich bin dankbar diese Möglichkeit bekommen zu haben. 


„Gymnastikopvisning“
Die meisten Efterskolen machen jedes Jahr eine gemeinsame Gymnastikaufführung. Egal ob man vorher turnen, springen, tanzen konnte oder nicht, alle sind dabei und es wird das ganze Jahr über für die vielen Aufführungen trainiert. Es war total beeindruckend so viele Menschen auf einmal tanzen und turnen zu sehen.



Skagen
Skagen ist der nördlichste Punkt Dänemarks. Dort treffen sich die Ost- und Nordsee, auch „Skagerrak“ und „Kattegat“ genannt. 


 

Lagefeuer mit der Familie
 

Hancock – cup
Der Hancock – cup ist ein 3- tägiger Handballcup hier in Skive. Alle teilnehmenden Teams waren in verschiedenen Schulen in der Umgebung untergebracht. Es  sind sehr viele Teams dabei und sogar eine deutsche Mannschaft ist angetreten, gegen die wir (wenigsten einmal) gewonnen haben. ;) Ich hätte am Anfang von diesem Jahr nie gedacht, dass mir Handball mal so Spaß machen würde. Gerade auch bei diesem Cup war eine tolle Stimmung und man hat gemerkt, dass Handball echt eine Art Volkssport hier ist. Obwohl ich mich auch wieder aufs Volleyball freue, werde ich das Handball spielen sehr vermissen.

Osterbrunch mit der Familie
 

Klassenfest mit meiner tollen Klasse
 

AFS Camp
 
 

„Galla“
Letztes Wochenende hatten die "Abiturienten " ihre Gala. In Dänemark tanzt man einen alten traditionellen, aber nicht aus Dänemark stammenden Tanz. Wie man auf dem ersten Bild sieht lassen sie sich jedes Jahr etwas spezielles einfallen, wie sie zur Gala kommen. 
 





Wie ihr seht wird es mir nicht langweilig da fast immer was los ist. Mir geht es sehr gut und ich genieße all diese tollen Dinge, die ich hier erleben darf. Natürlich ist das Leben als Austauschschüler nicht immer so stressfrei, wie man sich es vielleicht vorstellt. Letzte Woche mussten wir zum Beispiel eine größere schriftliche Aufgabe im Fach Dänisch und Geschichte scheiben. Dazu hatten wir zwei Tage "Schulfrei" an denen wir diese Aufgabe schreiben mussten. Auch wenn es stressig war, war es eine gute Übung, um nicht nur mein Dänisch zu verbessern, sondern auch für nächtes Jahr. Da jetzt die Handballsaison vorbei ist, spiele ich Fußball. Oder besser: ich versuche es. ;) Unsere ersten drei Spiele haben wir relativ gut gemeistert und es wird immer besser, denn wie sagt man so schön: „Übung macht den Meister“. 
Mein Auslandsjahr neigt sich langsam dem Ende zu, denn in 2 Monaten bin ich schon wieder Zuhause. Ich freue mich unglaublich darauf alle wieder zu sehen!! Doch da ich mich hier echt total wohl fühle und so wundervolle neue Menschen kennen gelernt habe, wird es mir nicht einfach fallen nach Hause zu kommen. Doch das Beste an meinem Austausch nach Dänemark ist, dass es nicht weit von Deutschland entfernt ist und ich immer die Möglichkeit habe meine Freunde und Familie hier zu besuchen.
J

Liebe Grüße
Eure Nele



Sonntag, 18. Januar 2015

Weihnachten


Hej zusammen,
auch wenn schon fast der erste Monat in 2015 rum ist, wünsche ich euch allen noch ein gutes neues Jahr.  
Da ich auch hier in Dänemark viel zu tun habe, kommt erst jetzt ein neuer Blogeintrag über das dänische Weihnachten.

Santa Lucia:

Das Luciafest ist ein nordischer Brauch, der ihren Ursprung in Schweden hat. Das Fest fällt auf den 13. Dezember, den Gedenktag der heiligen Lucia. Da der 13. Dezember in Schweden bis 1752 auf die Wintersonnenwende fiel, steht das Luciafest letztlich in der Tradition älterer Sonnenwendfeierlichkeiten. Das Luciafest wird heute auch Lichterfest genannt. Wie man oben auf dem Bild sieht haben alle Beteiligten eine weiße Kutte an und halten ein Licht in der Hand. Während sie im Gleichschritt durch die Schule gelaufen sind, haben sie das Lucialied gesungen.
  

Vorweihnachtszeit:


Die wohl beliebteste Gebäcksorten in Dänemark sind die Brunkager, Vanillekranzer und Pebbernødder.
 
 
Neben den leckeren Plätzchen, werden auch "Æbleskiver" gebacken. Das sind runde Teigbällchen, die zusammen mit Puderzucker und Marmelade gegessen werden.
 

Julefrokost:


Julefokst ist so eine Art Weihnachtsfeier. Es wird Weihnachtsessen gegessen, Pakkelege gespielt und natürlich auch Alkohol getrunken (das gehört in Dänemark einfach dazu ;) ) Pakkelege ist ein ist ein Spiel mit Geschenken, bei dem jeder mindestens ein oder mehrere kleine, lustige Geschenke mitbringt. Diese werden dann auf dem Tisch verteilt und es wird angefangen zu würfeln. In der ersten Runde wird so lange gewürfelt bis alle Geschenke vergeben sind. Man darf sich immer ein Geschenk nehmen, wenn man eine 6 würfelt. In der zweiten Runde wird nach Zeit gespielt. Man darf nun auch Geschenke von anderen klauen. Wenn die Zeit abgelaufen ist, darf man die Geschenke auspacken.

 Juekalender:  

  • Hier in Dänemark gibt es  einen Adventskalender („Julekalender“) Im Fernsehen.  Jedes Jahr wir eine neue weihnachtliche Geschichte ausgestrahlt, bei der jeden Tag ein Teil kommt. An Weihnachten gibt es dann natürlich das große „Finale“. Egal ob jung oder alt, fast jeder in Dänemark schaut es zusammen mit der Familie an. Ich finde das ist eine total schöne und „hygglige“ Tradition.
  • Eine weitere Art von Adventskalender sind die „ Adventsgaver“. Das sind Geschenke, die man jeden Adventssonntag bekommt.
 

Nissen:

 
Dänen lieben ihre „Nissen“. „Julenissen“ sind eine Art Kobold, die vor Allem in der dänischen Weihnachtstradition eine wichtige Rolle spielt. „Julenissen“ helfen dem Weihnachtsmann beim Erstellen der Geschenke und erwarten als Gegenleistung von den Menschen, dass sie mit „risengrød“ (Milchreis) versorgt werden.  Das charakteristische an Nissen sind ihre, meist roten Mützen.


24. Dezember:

Nachdem wir in der Kirche gewesen sind, sind die Großeltern gekommen und wir haben lecker gegessen.
Es gab Ente, den typischen „Flæskestege“ (ein bestimmtes Stück Schweinefleisch mit einer besonders guten Kruspe ), Rotkohl, „brunkartoffler“ (kleine Kartoffeln, die in Zucker gebraten werden) und natürlich brun sose ( Soße).
 
Zum Nachtisch gab es „Risalamande“. Das ist kalter Milchreis („risengrød”) gemischt mit Sahne und kleingehackten Mandel. Der Nachtisch wird zusammen mit Kirschsoße gegessen. Er enthält eine, oder mehrere ganze Mandeln. Wer die ganze Mandel erwischt bekommt ein extra Geschenk, das so genannte „mandelgave“. Ich hatte sogar das Glück und habe eine Mandel erwischt.
Nach dem ganzen Essen wird um den Weihnachtsbaum getanzt. Dabei hält man sich an den Händen und singt Weihnachtslieder. Und zum krönenden Abschluss gibt es dann natürlich noch die Bescherung mit den ganzen Geschenken.

 1. Weihnachtsfeiertag:

Am 1. Weihnachtsfeiertag haben wir zusammen mit der ganzen Familie, einbezogen Cousinen, Cousins… einen langen Winterspaziergang gemacht. Abends waren wir dann alle zusammen bei den Großeltern eingeladen, wo wir wieder sehr gut und viel zu viel gegessen und Spiele gespielt haben.
 
 
Es waren wirklich wunderschöne und "hyggelige" (gemütliche) Tage mit der Familie. Ich bin sehr glücklich darüber so eine tolle Gastfamilie zu haben.
Auch Silvester war ein tolles Fest, das ich zusammen mit Freunden verbracht habe.
Mit dem Dänisch klappt es immer besser. Ich verstehe soweit fast alles, sodass es auch in der Schule immer einfacher wird mitzukommen. Der einzige Nachteil daran ist, dass die Lehrer jetzt auch mehr von mir erwarten. Ich versuche soweit es geht alle schriftlichen Aufgaben und Vorträge zu machen und mich am Unterricht zu beteiligen. Dies hat andererseits natürlich auch eine gute Seite, da ich so mein schriftliches Dänisch verbessern kann.

Liebe Grüße aus dem etwas verregneten Dänemark.
Eure Nele